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3  Linux Distribution ergänzen

3.1  Festhalten und Abspeichern des Ist-Installationsumfanges

Wenn Änderungen und Ergänzungen protokolliert werden sollen, gibt es dafür nichts besseres als das Arbeiten auf der Konsole. Der momentane Stand des Installationsumfanges, kann bei einer Debian basierten Installation mit

# debian, list what is already installed with: dpkg -l

ausgegeben werden. Bei einer Fedora basierten Installation lautet der aquivalente Befehl :

# suse & fedora, list what is already installed with: rpm -qa

Bevor irgendetwas am System geändert werden soll, empfiehlt es sich erst den Ist-Zustand zu sichern. Das geht am besten in der Konsole/Terminal mittels Shell-Befehlen, die hier gleichzeitig mit vorgestellt werden.

Beim Start der Konsole befindet man sich in der Regel in seinem Homeverzeichnis. Wenn der Nutzername ”dieterd” ist, dann ist dies ”/home/dieterd”. Zum Wechsel der Verzeichnisse dient der Befehl ”cd” und für das Listen des Verzeichnisinhaltes ”ls”.

Nach den Grundlagen legte ich ein Verzeichnis an um den Stand der Installation zu sichern. Selbstverständlich sind noch weitere Ausgaben sinnvoll anzusehen und abzuspeichern. Als erstes erzeugte ich für die Protokollierungen das Verzeichnis ”/home/dieterd/INSTALL”, wo die Dateien letzendlich abgespeichert werden und wechselte in das Verzeichnis.

In der Konsole bastelte ich mir eine eigens formatierte Datumsausgabe zusammen, die ich später noch ofter benötigte. Es gibt bei Linux zu fast allen Befehlen eine ’manpage’, die mit ’man befehlsname’ aufgerufen wird. In dem Falle mittels Eingabe ’man date’. Es gibt auch Infoseiten, die auch identisch mit den “manpages” sein können, die mit “info befehlsname”, d.h. “info date”, aufgerufen werden.


Befehlergibt als Ausgabe
dateFri Jan 7 17:50:54 EST 2010
date +%Y%m%d_%H%M%S20100107_175528


Für die weiteren Schritte wird angenommen, dass wir uns im Verzeichnis INSTALL befinden. Mit einen ’$()’ können wir die Ausgaben eines Befehls in einem Befehl nutzen. In folgenden Beispielen wird dies für Dateinamen verwendet, um die Grundinstallation, einige Konfigurationsdateien und Statusausgaben zu sichern. Bei Problemen ist es nützlich diese abgespeichert zu besitzen und das Nachahmen wird daher Jedem empfohlen.

Der Trick mit der Datum- und Zeitangabe soll vermeiden, dass eine soeben gespeicherte Datei versehentlich überschrieben wird. Bitte die Beispiele nicht zu oft wiederholen, da die Anzahl der Dateien in dem Verzeichnis sonst zu unübersichtlich wird. Unter KDE mit dem Dateimanager “Dolphin” können die zu viel erzeugten Dateien gelöscht werden. Bei einigen der Befehle kann es notwendig sein diesen mit vorangestellten ”sudo” aufzurufen oder auch den kompletten Pfad des Befehls mit anzugeben. Bei meiner Sidux Distribution liefen genau diese Kommandos ohne Probleme bis auf die Ablage einer Kopie der ”xorg.conf”, da diese nicht vorhanden war. Doch dazu gibt es in einem späteren Kapitel mehr.

Hier wurden Befehle und Dateien verwendet, deren Bedeutung ich kurz erläutere. Der Befehl ’cat’ dient zur Ausgabe des Inhaltes einer Datei und mit dem Symbol ’>’ läßt sich die Ausgabe in eine Datei umleiten. Eine Datei mit gleichem Namen wird hierbei immer ohne ein Nachfragen überschrieben. Soll die Ausgabe nur angehängt werden an eine schon vorhandene Datei, so geht dies mit ’>>’ als Symbol. Für Beginner ist es anfangs etwas mühsam die Bedeutungen selbst aus dem Internet zusammenzutragen und werden im folgenden kurz beschrieben.

Die Ausgaben dieser Befehle und die Inhalte der Dateien enthalten eine Unmenge an Details, deren Erklärung und Hinweise auf Problemursachen tausende von Seiten füllen würde. Trotzdem ist es zu empfehlen diese Ausgaben/Dateien zu überfliegen. Den Leser möchte ich dringend bitten, sich auf gar keinen Fall stundenlang hier zu verbeißen. Wenn ein Problem auftreten sollte, ist es nur notwendig zu wissen, dass es diese Dinge gibt. Jemand der sich mit Linux internen Dingen gut auskennt, benötigt oftmals gerade diese Dateien/Ausgaben für die Suche nach der Problemursache und wird wahrscheinlich danach fragen.

3.2  Installation weiterer Pakete

3.2.1  Updaten des Linuxsystems

Damit alle Änderungen nachvollziehbar sind, verwendete ich nur Konsolenbefehle für die Pflege des Systems. Unter den Debian basierten Distributionen bietet die Verwendung von ”apt-get” die komfortabelste Methode Pakete upzudaten und zu installieren. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass eine funktionierende Internetverbindung vorhanden ist.

Ich stellte die Verbindung her, indem ich vor dem Hochfahren des Linux-Systems das LAN-Kabel des Routers am LAN-Ausgang an den LAN-Eingang des Rechners anschloss. Getestet wird die Internetverbindung am einfachsten mit dem ”sidux-browser” und der Eingabe eines Links, wie zum Beispiel ”http://www.google.de”. Funktioniert alles, kann mit dem Updaten und Ergänzen des installierten Systems (Betriebssystem und Anwendungen) begonnen werden.

Bei der folgenden Aufzählung wurde bewußt das Zeichen “#” gesetzt. Auf diese Art und Weise kann der ganze Abschnitt mit ”copy and paste” direkt auf der Konsole ausgeführt werden. Alles ab dem Zeichen “#” in einer Zeile wird von der Shell als Kommentar interpretiert.

Nach diesen Schritten wurde somit manuell noch eine/mehrere Protokolldatei/en angelegt, um Tage später noch nachzuvollziehen zu können, welche Änderungen, Ergänzungen und Aktualisierungen (Updates) durchgeführt wurden.

Ein nützlicher Befehl auf der Konsole heißt ”apropos”. Dieser durchsucht die Kurzbeschreibungen der jeweiligen Programme/Anwendungen nach dem angegeben Stichwort/Schlagwort. Auf diese Art und Weise kann gezielt nach Anwendungen auf dem Rechner gesucht werden, die bereits installiert sind. In der Liste befindet sich meist auch der Befehl oder die Anwendung nach dessen Namen gerade in den Tiefen der Erinnerungen gesucht wird.

apropos sound alsactl (1) - advanced controls for ALSA soundcard driver alsamixer (1) - soundcard mixer for ALSA soundcard driver, with ncurses interface amixer (1) - command-line mixer for ALSA soundcard driver aplay (1) - command-line sound recorder and player for ALSA soundcard driver arecord (1) - command-line sound recorder and player for ALSA soundcard driver artscat (1) - pipe data to sound device

Mit “apt-cache search” kann nach Anwendungen per Stichwort gesucht werden im gesamten Paketmanagement von Debian.

Bei einigen Stichwörtern ergibt sich eine Vielzahl von möglichen Anwendungen bei der das Treffen einer Auswahl schwer fällt. Meine getroffenen Auswahl von Paketen und Anwendungen kann sicher nicht als das “non plus ultra” bezeichnet werden, aber vermutlich ist hier doch einiges dabei das sich lohnen könnte zu übernehmen.

3.2.2  Pakete für Bilder und Video (Multimedia)

Der ausgeführten Installation von der Sidux CD fehlten nach meiner Ansicht viele nützliche Pakete, die ich noch ergänzen mußte. Auf der anderen Seite ist es auch eine Geschmackssache, welche Pakete von Nutzer letztendlich installiert bleiben und verwendet werden. Im Laufe der Zeit werden sicherlich noch weitere Pakete hinzukommen. Innerhalb der einzelnen Kategorien habe ich meistens die zeitliche Reihenfolge der Installationen beibehalten.

3.2.3  Pakete für Büroprogramme

Weitere Pakete für Latex zur Konvertierung nach HTML und PDF werden in dem Kapitel über Tips zu Anwendungen im Teil zu Latex behandelt (darunter sind auch gut funktionierende Anwendungen).

3.2.4  Pakete für Hardwareunterstützung

3.2.5  Pakete für Internetanwendungen

Die Anwendung “opera” ist ein universeller Browser mit vielen Funktionen. Ab der Version 10.1 (ca. Anfang 2010) gibt es ’opera unite’. Über diese Funktion ist es möglich Dateien oder Bilder auf seinem Rechner zum Abholen von anderen offen oder über Passwort geschützt zur Verfügung zu stellen, wenn dieser ’Online’ ist. Es wird also keine Service, wie dyndns benötigt. Wenn ’dyndns’, ’unite’ oder ähnliches verwendet wird sollte File-Sharing nur Dateien enthalten, die auch offen auf der eigenen Homepage stehen könnten.

Zur Webseitenerstellung gibt es vom w3-Konsortiums (www.w3.org), der Standardisierungsorginasation auch einen Browser und ein Werkzeug zur grafischen Erstellung von Homepages, das auch SVG-Grafiken unterstützt Namens “amaya”. Als ich dieses Paket installierte, war es noch nicht oder momentan nicht im allgemeinen Debian Paketmanagement über apt-get enthalten.

# download http://www.w3.org/Amaya/Distribution/amaya_wx-11.3.1-1_i386.deb # install dpkg -i sw/amaya_wx-11.3.1-1_i386.deb Selecting previously deselected package amaya. (Reading database ... 139144 files and directories currently installed.) Unpacking amaya (from sw/amaya_wx-11.3.1-1_i386.deb) ... Setting up amaya (wx-11.3.1-1) ... Processing triggers for man-db ... Processing triggers for menu ... # now it is installed # some days later amaya was included in Debian packet lists # now you need only to do for installing: apt-get install amaya

3.2.6  Nützliche Werkzeuge

Mit dem Programm hostadp kann die WLAN-Karte als Access-Point verwendet werden.

3.2.7  Versehentlich installiert und Pakete entfernen

Auch das kann passieren, dass aus Versehen beim Tippen die Returntaste erwischt wird oder das Touchpad. Aber auch für den Fall gibt es bei dem Installationswerkzeug ”apt-get” eine Option um das Paket wieder zu entfernen.

3.2.8  Besondere Paketmanager

In der Regel wird bei ’apt-get’ alles vom Internet in ein Verzeichnis kopiert und verbleibt dort, bis es über einen ’apt-get’ Befehl gelöscht wird. Dadurch kann die Festplatte unnötigerweise voll werden. Auf der anderen Seite ist aber so auch möglich mittels ’apt-file’ diese Pakete über ein Netzwerk oder von einer externen Festplatte ohne Internet zu installieren (bei apt-get kann als Quelle auch eine Datei-URL aufgenommen werden. Für CD gibt es ’apt-cdrom’).

Die Dateien werden von den Paketmanagern abgelegt unter ’/var/cache/apt/archives’. Mit ’apt-get install -d’ werden die Dateien nur geholt und abgelegt. Unter ’/etc/apt/apt.conf.d’ sind Konfigurationsdateien. Ein wichtiger Eintrag bei Sidux ist, dass das automatische Entfernen der Pakete hier abgeschaltet ist. Unglücklicherweise wurden die Standardeinstellungen bei ’apt-get’ modifiziert und automatisches Entfernen als Standard gesetzt. Wenn die freie Festplattenkapazität knapp werden sollte, sind hier noch Kapazitäten um wieder Speicherplatz frei zu bekommen.


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